Pfarrpatronin St. Marien

Maria, Mutter Gottes. Die Evangelien berichten über die Jugend Marias nichts. Dagegen erzählt das apokryphe Jakobsevangelium nach der Weise einer frommen Legende von den Eltern Marias Joachim und Anna sowie über das Heranwachsen Marias. Die Evangelien nennen Maria die Verlobte Josephs. Nach israelitischem Recht bedeutete die Verlobung schon das Zustandekommen einer wirklichen Ehe.

Durch den Erzengel Gabriel wurde Maria der Ratschluss Gottes verkündet, dass sie durch ein Wunder Gottes die Mutter des Messias werden solle. Maria erklärte sich freiwillig bereit, Werkzeug des göttlichen Willens zu sein. Als Maria und Joseph in Bethlehem weilten, gebar sie ein Kind, das sie, wie es der Engel gesagt hatte, Jesus nannte. 


Bei der Darstellung des Kindes Im Tempel sagte der greise Simeon Maria voraus, dass sie am Leiden des Sohnes schmerzhaften Anteil haben werde. Um den Nachstellungen des Königs Herodes zu entgehen, zogen Maria, Joseph und das Kind nach Ägypten. Nach dem Tod des Königs kehrten sie zurück und wohnten fortan in Nazareth. Während der öffentlichen Wirksamkeit Jesu trat Maria kaum hervor. Aber sie stand unter dem Kreuz, und der sterbende Jesus befahl sie seinem Lieblingsjünger Johannes an. Nach der Himmelfahrt Jesu erwartete sie im Kreis der Jünger die Herabkunft des Heiligen Geistes. Über das spätere Leben Marias sind wir nicht unterrichtet. Als Ort ihres Hinscheidens wird in der Überlieferung bald Jerusalem, bald Ephesus genannt.


Das heutige Fest der Geburt Marias, der 08. September, scheint schon im 6. Jahrhundert in der Ostkirche begangen worden zu sein und ist sicher in der ersten Hälfte des Jahrhunderts bezeugt. Papst Sergius I. ordnete um 700 die Feier des Festes für Rom an. Im 10. und 11. Jahrhundert verbreitete es sich in der ganzen Kirche.


Quelle: "Der große Namenstagskalender" von Jakob Torsy, erschienen im Herder-Verlag