MITMenschen im Ehrenamt im Pandemiejahr 2022 Auszüge aus dem Tätigkeitsbericht 2022

Die aktive Zahl der engagierten Ehrenamtlichen liegt mittlerweile bei etwa 15 Personen mit sehr unterschiedlichen Zeitanteilen und Aufgaben. …. Anders als die fachliche Beratung durch die Caritas und durch Ämter sind wir Ehrenamtlichen nahezu „rund um die Uhr“ ansprechbar..... Zugenommen hat die Beratung in Angelegenheiten der Familienzusammenführung mit sehr aufwendigen Verfahren. …. Der vermehrte Nachzug von Familienmitgliedern hat zu einer deutlichen Zunahme der Arbeit im Zusammenhang mit Kindergärten, Schulen und ÄrztInnen geführt. Corona und Varianten war im Februar 2022 Anlass, Masken an alle Flüchtlinge und ehrenamtlich aktiven Mitglieder zu verteilen. …. Nach Ausbruch der Corona Welle vor zwei Jahren musste leider unser Asyl Café eingestellt werden. Erfreulicherweise konnten wir es ab 6. April 2022 wöchentlich mittwochs von 17 bis 19 Uhr in den Gemeinderäumen der Jonakirche wieder öffnen. Dabei hat sich der „gesellige“ und informelle Anteil sehr zu einem weiteren Ort der Beratung neben den weiterhin auch über die Pandemie regelmäßigen, aufsuchenden Beratungsbesuchen entwickelt. Bedingt durch die Pandemie haben wir auch keine gemeinsamen Feste gefeiert. Wir haben dennoch versucht, ein wenig das Brauchtum zu Ostern und Weihnachten zu vermitteln. … Kurz vor Weihnachten haben wir wieder an alle geflüchteten Menschen eine Tüte mit selbstgebackenen Plätzchen verteilt. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön für die vielen leckeren Plätzchenspenden. Geflüchtete aus der Ukraine wurden erfreulicherweise spontan nach Ausbruch des Krieges in vielen Privathaushalten aufgenommen und – entlastend für uns – nicht Teil unseres Engagements. Gerade aber für die aufnehmenden Familien hätten jedoch die „Mitmenschen“ eine Plattform für einen Austausch bieten können. Wir bedauern, dass hier ein Impuls aus der evangelischen Kirchengemeinde von der Kommunalgemeinde nicht aufgenommen wurde. …. Wohnen, Bildung, Arbeit bleiben weiterhin ein Problem. Zwar konnten wir in wenigen Einzelfällen Abhilfe schaffen, erleben aber täglich den Mangel an Wohnmöglichkeiten und weiterhin zum Teil sehr beengte Wohnverhältnisse. Mehr als beengt … im Haus Nr. 16 auf der Mühlenstraße. Dort müssen sich sechs Erwachsene und neun Kinder aus drei Familien eine Küche und ein Bad teilen. …. Wie in allen Jahren zuvor wurden von uns Geflüchtete mit Nachhilfe zur Vorbereitung auf Sprachprüfungen unterstützt. …. Für mehrere Personen konnten wir Arbeits- und Ausbildungsplätze finden. Erfreuliche Unterstützung aus der Bevölkerung mit Kleidung, Möbeln, technischem Gerät und Fahrrädern hat uns nach langem Zögern nun doch veranlasst, einen Lagerraum anzumieten und gut erhaltene Sachen für eine – hoffentlich kurze – Weile einzulagern. Belastungen bleiben weiterhin lange behördliche Prozesse auf allen Ebenen, schwer nachvollziehbare Entscheidungen und eine sicher verbesserungswürdige Kommunikation unter allen amtlichen und ehrenamtlichen Beteiligten. Finanzen Im Jahr 2022 erhielten wir … Verfügungsmittel von der Gemeinde Wachtendonk. …. Die bewilligten Mittel aus dem Landesprogramm „KommAn NRW“ … wurden an uns weitergeleitet. Die Mittel wurden hauptsächlich für die Erstattung von nachgewiesenen Fahrtkosten der Ehrenamtlichen zu Ärzten, Behörden usw., für Deutschkurse, Übersetzungskosten, Verteilung von FFP2-Masken an die Geflüchteten und vieles mehr verwandt. Den vollständigen Bericht können Sie auf unserer Internetseite „mitmenschen-wachtendonk.de“ nachlesen. Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, würden wir uns freuen Sie in unserem Asyl-Café begrüßen zu dürfen. Wir treffen uns dort jeden Mittwoch von 17 bis 19 Uhr in den Gemeinderäumen der Jonakirche.

Für die Gruppe MitMenschen Ulrike Rath

Was wir 2020 machen konnten - MitMenschen im Ehrenamt -

Auszüge aus dem Tätigkeitsbericht 2020

St. Marien. Die Anforderungen an unsere Arbeit haben auch in diesem ganz besonderen Berichtsjahr nicht nachgelassen.

Unsere immer kleiner werdende Gruppe von Ehrenamtlichen wurde mit den vielfältigsten Aufgaben und bürokratischen Hürden konfrontiert. Insbesondere die Betreuung der Familien nahm sehr viel Zeit und Engagement in Anspruch. Unsere ehrenamtliche Arbeit wurde aufgrund der strengen Hygieneauflagen und verschärften Datenschutzbestimmungen noch schwieriger und komplexer. Viele Angelegenheiten konnten nur durch Vollmachten, zahlreiche Telefonate und intensiven Schriftverkehr bearbeitet und gelöst werden.

Hauptamtliche Unterstützung

Seit November 2019 findet zweimal wöchentlich eine Sprechstunde in den Räumen der Caritas „Achter de Stadt“ statt.

Immer mehr wird uns bewusst, dass wir bestimmte Bereiche der Sozialarbeit nicht mehr vollständig und hinreichend abdecken können. Es fehlt die fachliche Kompetenz eines/einer Sozialarbeiter/in bei der Bewältigung u.a. der psychischen Belastungen. Belastungen, die bei der Flucht entstanden sind und/oder während des Asylverfahrens. Da geht es vielfach um die Sehnsucht nach der Heimat oder Sorge um Familienangehörige, die sich noch in Krisengebieten aufhalten, aber auch um die Schwierigkeiten der Familienzusammenführung oder um gravierende Zukunftsängste. Es müssen verstärkt bestehende Netzwerke und Kooperationen mit anderen Einrichtungen und sozialen Anlaufstellen genutzt werden um die zu uns geflüchteten Menschen bei der Integration, der Durchsetzung der persönlichen Rechte und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben unterstützen zu können.

Wohnen

Für die Menschen ist es nach wie vor unmöglich eine Wohnung in unserem Gemeindegebiet zu finden, die den gesetzlichen Bestimmungen entspricht. Die Menschen müssen weiterhin in den Gemeinschaftsunterkünften wohnen. An der Wohnsituation in den Unterkünften hat sich nichts geändert. Die Wohnqualität der Unterkünfte ist sehr verschieden.

Arbeit, Berufsausbildung und Schule/Kindergarten

Die Begleitung der Auszubildenden fordert uns auch weiterhin ganz besonders. Hier brauchen die Auszubildenden eine enge Begleitung um die Anforderungen und Schwierigkeiten einer Ausbildung meistern zu können. In individuellem Face-to-Face Unterricht versuchen wir insbesondere den Schulstoff zusammen aufzuarbeiten und zu erklären. Insgesamt befinden sich momentan fünf unserer Schützlinge in einer Ausbildung. Gleich mehrere der geflüchteten Personen haben zwischenzeitlich die Sprachprüfung A2, B1 bzw. B2 erfolgreich bestanden. Im Oktober/November sind sieben Personen in neue Deutschkurse gestartet.

Wie in den Jahren zuvor sind wir auch weiterhin Ansprechpartner in Kindergärten und Schulen. Wir begleiten die Eltern zu den Entwicklungsgesprächen, füllen Anträge und Unterlagen aus, übernehmen die Buchung der Mittagessen in den Kindergärten und vermitteln die Inhalte der vielen, vielen Elternschreiben. Auch setzen wir uns immer sehr nachdrücklich dafür ein, dass die uns zugewiesenen schulpflichtigen Kinder so schnell wie möglich den Schulunterricht und auch die OGS-Betreuung besuchen können. Dafür nehmen wir Kontakt mit der Gesundheitsbehörde in Geldern, dem Schulamt in Kleve und auch den Schulen auf und begleiten die Familien während der umfangreichen Anmeldeformalitäten. Außerdem sind wir bei der Arbeitssuche sehr aktiv. Wir suchen auf dem Arbeitsmarkt nach Stellen, sind begleitend bei den Bewerbungsgesprächen dabei und im Erfolgsfall auch bei der Vertragsunterzeichnung. Wir stehen als Ansprechpartner für alle Belange des Arbeitslebens (Arbeitgeber, Ausländerbehörde, Jobcenter, Krankenversicherung, Finanzamt usw.) zur Verfügung.

Sprachförderung

Nach wie vor ist es für uns ein besonderes Anliegen, dass jeder Flüchtling, der daran interessiert ist, auch die Möglichkeit erhält, einen offiziellen Sprachkurs zu besuchen. Wir übernehmen die Vermittlung in anerkannte Sprachkurse und unterstützen die Flüchtlinge bei der Finanzierung der Kurse. Ein zumutbarer Eigenanteil wird von den Flüchtlingen übernommen.

Beratung und Antragshilfen

Die aufsuchende Beratung in den Gemeinschaftsunterkünften in Wachtendonk und Wankum wurde weiterhin regelmäßig aufrechterhalten. Während der ersten Phase der Pandemie wurde die Beratung weitergeführt, wobei versucht wurde möglichst viele Anfragen oder Probleme per Telefon oder WhatsApp zu klären. Wenn dies nicht möglich war, wurde, unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben, die notwendige Hilfestellung geleistet.

Soziale Aktivitäten

Das Asyl-Café wurde bis März letzten Jahres weitergeführt. Diese verlässliche Anlaufstelle musste aufgrund der Hygieneregeln ab Beginn der Pandemie wegfallen und musste durch individuelle und zeitaufwändige Einzeltreffen kompensiert werden. Die in „normalen Zeiten“ fest eingeplanten Veranstaltungen zu Ostern und Weihnachten mussten ausfallen.  

Auch unser Sommerfest ist dem Corona-Virus zum Opfer gefallen. Da die Zuweisung des Bischöflichen Generalvikariats Münster der katholischen Kirche aus 2019 noch nicht ganz ausgeschöpft wurde, haben wir in den Sommerferien unter den coronabedingten Hygieneregeln mit den Flüchtlingen einen Ausflug in das Kernwasserwunderland gemacht und diesen damit finanziert.

Als die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr und in den Geschäften verpflichtend eingeführt wurde, haben wir zeitnah an alle Flüchtlinge Masken verteilt und ihre Handhabung erläutert. Es konnten die Familien mit schulpflichtigen Kindern - dank großzügiger Unterstützung – mit internetfähigen PCs bzw. Laptops versorgt werden. Und auch so mancher Schreibtisch fand einen neuen Eigentümer. Wir haben uns zusammen mit dem JLK an der diesjährigen Veranstaltung „Nacht der offenen Kirchen“ beteiligt.

Individuelle Patenschaften

Wir würden uns wünschen, dass sich wieder neue Paten finden würden, die diese sehr wichtige individuelle Betreuung – aber leider auch sehr zeitintensive Arbeit – übernehmen können. Die uns personell zur Verfügung stehenden Möglichkeiten lassen es lediglich zu, die wichtigsten Anliegen und Aufgaben abzuarbeiten und zu erledigen. Doch gerade das intensive Miteinander wäre so wichtig auf dem Weg sich in unserem Gesellschaftsleben zurechtzufinden und teilzunehmen.

Finanzen

 Durch die Zuwendung der Gemeinde konnten wieder viele Aktivitäten und Notwendigkeiten finanziert werden.

Dank sagen möchten wir allen, die unsere Arbeit unterstützt haben. Der vollständige Jahresbericht 2020 ist auf unserer Webseite www.mitmenschen-wachtendonk.de  abgedruckt. Aufgrund der Hygienevorschriften entfallen leider bis auf Weiteres unsere monatlichen Treffen jeden ersten Dienstag um 20 Uhr im Pfarrheim genau so wie das Asyl-Café mittwochs ab 17 Uhr in der Jona-Kirche. Sollten wir aber Ihr Interesse an unserer Arbeit geweckt haben und Sie uns bei unserer ehrenamtlichen Arbeit unterstützen wollen, nehmen Sie bitte zu einem von uns Kontakt auf. Diese Kontakte finden Sie auf unserer Webseite (Impressum). Wir freuen uns auf Sie!!!

Für die Gruppe MitMenschen

Ulrike Rath

Was wir schaffen konnten

MitMenschen im Ehrenamt
- Auszüge aus dem Tätigkeitsbericht 2018
Wachtendonk/Wankum. Seit nun-mehr fast 6 Jahren engagieren sich bei den MitMenschen bis zu 20 Ehrenamtliche in der Begleitung von Asylsuchenden, die unserer Gemeinde zugewiesen wurden … Die Anforderungen an unsere ehrenamtliche Arbeit konzentrierten sich in diesem Jahr immer mehr auf die „klassische“ Sozialarbeit und … Betreuung in Krisensituationen. Beziehungskrisen; persönliche Ängste um eine gute Zukunft; Verzweiflung ob der Vergeblichkeit von Bemühungen um Arbeit und Wohnung treten in den Vordergrund der persönlichen Begleitung. Ganz besonders galt und gilt es Kinder und Auszubildende in ihrem schulischen Lernen zu unterstützen. Integration und Bildung sind sehr eng miteinander verbunden...
Wir … setzen uns nach wie vor gezielt dafür ein, dass jedem Flüchtling die Möglichkeit gegeben wird, die deutsche Sprache zu erlernen... Der von uns organisierte Deutschkurs in Wachtendonk, den wir zusammen mit dem Internationalen Bund durchgeführt haben, endete im Juli 2018 mit den Prüfungen für die Teilnehmenden...
Die Sprechstunden wurden auch im Jahr 2018 ehrenamtlich weitergeführt... In der Unterkunft an der Lessingstraße wird jeden Montagabend eine Sprechstunde im Hausmeisterbüro angeboten. Diese wird weiterhin sehr gut genutzt. Zusätzlich kommen aber immer wieder – auch außerhalb der regulären Sprechstunde – Wünsche nach Beratungen wegen Anfragen, die z.B. wegen Terminvorgaben keinen Aufschub bis zum kommenden Montag dulden. In den Unterkünften in Wankum erfolgt die aufsuchende Arbeit … mindestens einmal pro Woche...
Ein großer Teil unserer individuell orientierten Arbeit widmete sich auch in diesem Jahr der Suche nach bezahlbarem Wohnraum für anerkannte Geflüchtete... In beiden Gemeindeteilen erweist sich die Suche nach einer Wohnung im sozialhilferechtlichen oder mit Mindestlohn gebotenen Mietsegment als schier aussichtslos... Weiterhin wichtig ist und bleibt eine stabilisierende Familienhilfe. Auch wenn regelmäßig und engagiert Deutschkurse besucht werden, ist es den Eltern der Flüchtlingskinder selten möglich, den Schul- und Kindergartenalltag ihrer Kinder vollständig alleine begleiten zu können... „Nachhilfe“ in der Sekundarschule Wachtendonk ist ein besonders in diesem Jahr neu entwickelter Schwerpunkt der ehrenamtlichen Arbeit. Dabei begleiten drei oder vier Ehrenamtliche Flüchtlingskinder beim Schulunterricht, teilweise in eins zu einer Betreuung... In Gesprächen mit betroffenen Familien und Lehrkräften erfuhren wir, dass fast alle Kinder enorme Schwierigkeiten haben den Unterrichtsstoff zu verstehen, die Aufgaben zu bearbeiten und das Klassenziel zu erreichen...
… Seit April 2018 ist die Jona Kirche an jedem Mittwoch von 17 Uhr bis 19.30 Uhr die „neue Heimat“ des Asylcafés. Neben der Pflege des geselligen Miteinanders werden die Öffnungszeiten auch regelmäßig als Sprechstunde genutzt. Es werden Probleme besprochen, Beratungen durchgeführt, Anträge ausgefüllt, Schreiben erläutert …
Ab August 2018 konnten weitere Flüchtlinge – obwohl noch nicht anerkannt – eine Ausbildungsstelle bekommen. Wir begleiten jetzt 6 Auszubildende, von denen einer bereits im dritten Lehrjahr ist...
Danken wollen wir den vielen Menschen, die unserer Arbeit auch in diesem Jahr mit Wertschätzung begegnet sind. Das ist uns Ansporn und Ermutigung... Dennoch, unsere Gruppe wird kleiner und die Kräfte sind arg gefordert. Es wäre hilfreich, wenn Sie … werben und zum Mitmachen motivieren können. Vor allem in der Nachhilfe für SchülerInnen und Auszubildende besteht großer Bedarf.
Der vollständige Jahresbericht 2018 ist auf unserer Webseite www.mitmenschen-wachtendonk.de abgedruckt.
Ulrike Rath