Gemeindeleben

Einkehrtag der Bruderschaften

Einmal im Jahr sind die Schützenmitglieder der Wankumer Gilde bzw. von den 5 Bruderschaften aus dem Bezirksverband Wachtendonk-Wankum-Herongen an einem Sonntagmorgen in der Fastenzeit eingeladen, um sich über ein bestimmtes Thema auszutauschen, zu besinnen und/oder zu informieren.

Die Organisation des Bezirksverbandes entspricht der Pfarrgemeinde St. Marien.

In diesem Jahr war es die Vereinigte St. Sebastianus- und St. Michaels-Schützenbruderschaft Wachtendonk-Gelinter, die zum Thema „Pilgern – Gemeinschaft finden oder einfach nur mal weg?!“ den Vormittag des 3. Fastensonntags (3.3.) organisierte.

Passend zum Thema hatte die Bruderschaft zu einer kleinen Fußpilger-Tour eingeladen. Um 9.30 Uhr trafen sich ca. 50 Mitglieder – Frauen und Männer aus Herongen, Wankum und Wachtendonk – an der Burgruine um gemeinsam mit einem Gebet in einen Wege-Gottesdienst zu starten. Frank Ingendae, der ehemals in der Pfarrgemeinde als Pastoralreferent aktiv, noch vielen bekannt war und später im Laufe des Vormittags zum Thema vortrug, führte die Gruppe nach einer kurzen Einleitung gemeinsam über den Wanderweg entlang der Niers zum eigentlichen Veranstaltungsort auf dem Holleshof. Unterwegs gab es bei sonnigem Wetter und 2 Stopps einen Impuls sowie die Lesung. Am Holleshof angekommen wurde der Gottesdienst mit dem Evangelium fortgesetzt, die Kommunion ausgeteilt und mit einem Pilgersegen beendet.

Bernd Trienekens, Vorsitzender der veranstaltenden Bruderschaft, begrüßte im Anschluss dann auch alle, die unmittelbar zum Holleshof gekommen waren. Er erläuterte kurz, warum man sich für das Thema „Pilgern bzw. Wallfahrten“ entschieden hatte und freute sich ausdrücklich über nunmehr über 60 teilnehmende Schützinnen, Schützen und Interessierte aus der Pfarrgemeinde. Er zitierte einige Passagen aus dem Buch von Hape Kerkeling „Ich bin dann mal weg“ und übergab den „Pilgerstab“ sozu­sagen an einen weiteren Referenten an diesem Vormittag. Hans-Josef Aengenendt, ehemaliger Bürgermeister, war 2015 den spanischen Pilgerweg „Camino Frances“ nach Santiago de Compostela – über 730 km und noch weiter nach Finsterre und Murcia zu Fuß gegangen. In seinem Vortrag schilderte er sein damaliges Vorhaben, die Umsetzung, seine Eindrücke und schließlich die sehr emotionale Ankunft an der Kathedrale in Santiago de Compostela. Bilder seiner Pilgertour, Pilgerausweise sowie die Urkunden über das Erreichte veranschaulichten seine Worte.

Interaktiv wurden danach die Teilnehmer gebeten per Handy über „Mentimeter“ zu beschreiben, was sie mit dem Begriff „Pilgern“ verbinden. Diese Wortwolke und ein WDR-Filmbeitrag über eine Duisburger Pilgergruppe, waren Grundlage für die Ausführungen des Hauptreferenten. Frank Ingendae betrachtete das Pilgern aus vielerlei Sichten: sportlich, gesundheitlich, philosophisch – emotional, gemeinschaftsfördernd und natürlich auch aus theologischer Sicht. Am Ende verteilte er Pilgertropfen, ein Kräuterlikör aus Kevelaer. Es wurden im Anschluss noch manche Gespräche geführt – auch darüber, wie man die jährliche gesamtgemeindliche Pfarrwallfahrt nach Kevelaer attraktiver gestalten kann, damit sie wieder mehr Zuspruch und Teilnehmer erfährt. Es war ein guter Sonntagmorgen und es war für viele eine gute Zeit dabei gewesen zu sein. Den Veranstaltern und insbesondere den Referenten galt ein ausdrücklicher Dank. Zufriedenheit und Applaus, war der Lohn ihres Engagements.

Bernd Trienekens