10. 03. 2019: Einführung von Manfred Stücker als Pfarrer von St. Marien Wachtendonk-Wankum-Herongen



Sonne in „St. Marien“ – Herzlich willkommen Pastor Stücker

Der Heilige Geist aus der Pfingstbotschaft war nicht im Brausen des Sturmes, so steht es in der Bibel. Aber für unseren neuen leitenden Pfarrer, Manfred Stücker, gab es sehr wohl einen stürmischen und brausenden Empfang. Nicht nur draußen war es stürmisch, auch in der Kirche wurde Manfred Stücker mit großem Applaus empfangen. Und der ansonsten so stürmische und regnerische erste Sonntag in der Fastenzeit  brachte auch eine sonnige Überraschung: als Dechant Stefan Keller die Ernennungsurkunde des Bischofs Felix Genn für Manfred Stücker verlas, fielen die einzigen Sonnenstrahlen des Tages durch die Fenster unserer Pfarrkirche „St. Martin“.

Wenn eine Kirche schon vierzig Minuten vor dem Beginn des Gottesdienstes bis zum letzten Platz gefüllt ist, muss es etwas Besonders geben. Und so war es dann auch. Nach 420 Tagen ohne leitenden Pfarrer darf sich die Gemeinde „St. Marien“ auf Manfred Stücker freuen. Heinz-Willi Strumpen, der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstandes und die Vorsitzende des Pfarreirates, Margret Herzog, begrüßten Pfarrer Stücker und dankten allen, die in der langen Zeit der Vakanz die Geschicke der Kirchengemeinde geleitet hatten. Diesem Dank schloss sich auch Dechant Keller gerne an. Dechant Keller „prüfte“ dann mal nach, woher die vielen Menschen in der Kirche kamen. Denn neben den Gemeindemitgliedern aus „St. Marien“ hatten auch viele Gläubige aus Pfarrer Stückers bisheriger Gemeinde in Kirchhellen den Weg nach Wankum gefunden.

Nachdem Pastoralreferent Frank Ingendae und Nicole Gooßens vom Pfarreirat dem neuen Pfarrer das „Hirtenschüppchen“ überreicht hatten, versprach Manfred Stücker, die Pfarrgemeinde zu leiten und sich für sie zu engagieren. In seiner Predigt berichtete er u.a. vom Besuch des Grabes seines Namenspatrons, dem Heiligen Manfred, am Comer See. Gleichzeitig bedankte er sich für den warmherzigen Empfang in seiner neuen Gemeinde.

Zum Ende des Festgottesdienstes, der musikalisch von allen Kirchenchören, dem JLK und Chorios gestaltet wurde, überbrachte Pfarrerin Ulrike Stürmlinger die Grüße der Evangelischen Kirchengemeinde und freut sich auf die künftige Zusammenarbeit.

In der Heronger Bürgerhalle, die bis auf den letzten Platz gefüllt war,  wurde der neue Pastor zunächst von den diesjährigen Kommunionkindern begrüßt und empfangen, die ihm eine Rose überreichten. Einen musikalischen Gruß überbrachte der Kinderchor „St. Michael“. Und die Kinder hatten auch einige Fragen an den neuen Pastor mitgebracht. Der Wachtendonker Bürgermeister, Hans-Josef Aengenendt, begrüßte Pfarrer Stücker im Namen von Rat und Verwaltung und freut sich auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Auch Monika Lemmen als Vertreterin des Straelener Bürgermeisters und Annemarie Fleuth, die Ortsvorsteherin von Herongen, hießen den neuen Pastor herzlich willkommen.

Den Abschluss des offiziellen Teils bildete der Musikverein „Lyra“, der Pastor Stücker schon mal ordentlich „den Marsch geblasen“ hat. Daran schloss sich eine lange Menschenkette an, die dem neuen Pastor gratulieren wollte. Auch an dieser Stelle nochmal: Herzlich Willkommen Pfarrer Stücker in „St. Marien“ Wachtendonk-Wankum-Herongen.

Ein Dank gilt hier besonderes allen, die zum Gelingen des Tages beigetragen haben, sei es im Gottesdienst oder beim Empfang in der Bürgerhalle. Vielen Dank!

Peter Luyven

Grußwort der evangelischen Pfarrerin U. Stürmlinger

Lieber Bruder Pfarrer Stücker,

wir freuen uns!

Wir als Evangelische Kirchengemeinde Straelen – Wachtendonk freuen uns,
dass  Sie hier sind ! Und dass unsere Schwestergemeinde St. Marien Wachtendonk – Wankum – Herongen mit Ihnen  einen neuen leitenden Pfarrer hat.

Die haben das in dem Jahr Vakanz wirklich gut gemacht. Aber so ist es schöner!

Danke, dass ich an dieser Stelle sprechen darf. Das tue ich auch im Namen unseres Presbyteriums und im Namen meines Kollegen Pfarrer Christian Werner, der für Straelen und Herongen zuständig ist. Mein Name ist Ulrike Stürmlinger. Mein Schwerpunkt liegt in Wachtendonk / Wankum.

Sie kommen in eine Gemeinde, in der die Kirche im wahrsten Sinne des Wortes noch „im Dorf“ steht und das in allen 3 Orten. Also gleich drei Mal.

Wir wünschen Ihnen Freude daran, hier zu arbeiten. Es gibt viele Menschen, die sich einsetzen, die kirchliches Leben wollen und in den Traditionen stehen.
Für die Kirche zum Leben gehört.

Aber es gibt auch das Andere, dass sich Menschen abwenden und eigene Wege gehen. Kirchliche Riten nicht mehr wollen. Unsere Begleitung nicht mehr brauchen, Gottesdienste nicht wahrnehmen und ohne Gottesbezug leben oder auch sich eigne Wege suchen, ihrem Leben Verankerung und Heimat zu geben.

Das eine ist noch da und trägt noch. Aber das Andere scheint unsere Zukunft zu sein. Das kann einen traurig machen. Aber es ist nicht nur traurig. Es ist auch eine Chance. Es steckt darin die Chance, wesentlich zu werden.

Wenn wir das nicht tun, werden die Menschen einfach gehen.

Wir können uns als Kirche im 21. Jahrhundert kann sich keine Selbstverliebtheiten mehr leisten.

Wir feiern den Sonntag Invokavit … übersetzt:  Er ruft mich an. Das ist der Anfang von Vers 15 aus dem Psalm 91: „Er ruft mich an, darum will ich ihn erhören.

Das heißt: Gott ist Beziehung. Er braucht unser Suchen. Unser Sehnen, unser Vermissen. Wo wir nichts suchen, hat Gott keine Chance.

Wo wir meinen alles zu haben, werden wir nichts finden.

 Gott ist Beziehung. Und Gott ist in allem. Näher als wir denken.

Auch in den Menschen, die sich von uns abwenden und eigene Wege gehen.
Diese unbegreifliche Nähe Gottes ist das Geheimnis, um das sich alles dreht.

Leider sind wir von ihm oft meilenweit entfernt. Und weil wir es nicht begreifen, wie nahe Gott uns eigentlich ist, verirren wir uns regelrecht in einer Welt, die uns nicht trösten kann und auch in einem "Kirche sein", das die Menschen nicht mehr tröstet.

 

Wir können nur weiter geben, was wir selbst finden. Nur das Wort, das zu uns selbst spricht, hat eine Chance, bei anderen anzukommen. Nur der Christus, den wir im Herzen tragen, kann Menschenherzen öffnen.

Es ist vielleicht der schönste Dienst, den wir einander tun können, dass wir uns bei der Suche nach dem Geheimnis Gottes in der Welt gegenseitig unterstützen.

Dafür gibt es eine reiche Tradition in der Zusammenarbeit unserer Kirchengemeinden. Es wäre schön, das könnte sich fortsetzen.

So, dass wir einander helfen, dass die Kirche im Dorf bleibt als Mittelpunkt
für die Menschen, die hier leben. Zur Ehre Gottes.

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen.

Ulrike Stürmlinger