Gemeindeleben

Buswallfahrt am 6. August in das Marienheiligtum in Banneux N.D.

2024 ein Jubiläumsjahr. Vor 75 Jahren, im Jahr 1949, wurden die Erscheinungen der Muttergottes in Banneux N.D. durch die hierfür zuständigen Institutionen anerkannt.
Der Marienwallfahrtsort liegt auf einer Hochebene der belgischen Ardennen. Ungefähr ein Kilometer abseits des Dorfes Banneux N.D. wohnte im Jahr 1933 die damals 11-jährige Mariette Beco mit ihren El-tern und sechs Geschwistern. Das Haus der Familie Beco stand an der dortigen Landstraße. So wie bei allen Einwohner/innen in Banneux N.D. ging es auch bei der Familie Beco sehr ärmlich zu.
In der Zeit vom 15. Januar 1933 bis 2. März 1933 erschien die Muttergottes dem Kind Mariette Beco achtmal.
Unmittelbar nach der letzten Marienerscheinung am 2. März 1933 entwickelte sich die Wallfahrt nach Banneux N.D.. Auch Wachtendonker/innen pilgern seither in das Marienheilig-tum. In den Anfangsjahren wurden die hiesigen Fahrten durch das Wachtendonker Reisebüro Kück durchgeführt. Danach oblag Privat-personen die Organisation. Im Jahr 2001 haben wir diese Aufgabe von Maria Stevens übernommen. So führten wir auch in diesem Jubilä-umsjahr wieder eine Gruppe “nach Banneux“. Seit mehreren Jahren nehmen nicht nur Frauen und Männer aus St. Marien Wachtendonk-Wankum-Herongen an den Banneuxfahrten teil. Auch Pilger/innen aus anderen Gemeinden füllen den Omnibus. So stiegen am frühen Mor-gen des 6. August 55 Personen in den Pilgerbus ein. Pater Johny Abraham aus unserer Gemeinde be-gleitete die Gruppe und erteilte den Reisesegen. Auf der Hinfahrt wurde gemeinsam gebetet. Pater Johny und wir stimmten auf den Aufenthalt im Heiligtum durch meditative Texte und die Erläuterungen der Geschehen im Jahr 1933 ein. Auf unseren Wallfahrten wird aber nicht nur gebetet. So gab es auch wäh-rend der Hinfahrt genügend Zeit für Gespräche, den Austausch von Neuigkeiten.
Um kurz vor 9 Uhr erreichten wir unser Tagesziel und kehrten zu ei-nem gemeinsamen ausgiebigen Frühstück in das Restaurant Schloss Chaytifontaine ein.
Gestärkt besuchten wir die um 10.30 Uhr beginnende deutschsprachige Pilgermesse in der Botschaftskapelle. Unser Seelsorger Pater Johny war mit am Altar und Mitpilger/innen aus unserer Gruppe übernahmen in der heiligen Messe verschiedene liturgische Aufgaben (Lesung, Fürbitten und den Kollektendienst).
Nach diesem Gottesdienst schauten sich mehrere Teilnehmende zunächst einen informellen Diavortrag an. Anschließend führten wir durch das gesamte Heiligtum und erklär-ten die Örtlichkeiten. Wir machten hierbei Halt am Haus Beco (welches erhalten ist) und an der kleinen “Erscheinungs“-Kapelle, die 1933 erbaut wurde. Wir gingen entlang des großen Krankenhauses (in wel-chem beeinträchtigte Pilger/innen während ihres Aufenthaltes von Eh-renamtlichen umsorgt werden). Die große Pilgerkirche (ein modernerer Zweckbau), in welcher sehr viele Menschen die hl. Messe feiern können, war geschlossen und so konnten wir nur einen Blick durch die Fenster werfen. An der “St. Michael“-Anbetungskapelle und dem “Dr. Konrad Adenauer“-Glockenturm berichteten wir kurz, dass die “St. Michael“-Kapelle nach dem 2. Weltkrieg erbaut wurde und ein Zeugnis der deutsch-französischen Freundschaft ist. An der Quelle (zu der Maria das Kind Mariette Beco während ihrer Erscheinungen führte) angekommen, endete unser Rundgang.
Um 14 Uhr nahmen viele von den im Heiligtum anwesenden Pilgergemeinschaften an dem - von der Heiligtumsleitung - gestalten Gebetsweg teil. Alle gingen betend von der Esplanada zur kleinen “Erscheinungs“-Kapelle, die im ehemaligen Garten des Hauses Beco steht. Nach einem dortigen Gebetsaufenthalt ging man gemeinsam zur Quelle. Dabei hielt man an den drei Stellen, an welchen die Muttergot-tes bei den Erscheinungen mit der Seherin stehen blieb, inne und hör-te den Worten der Vortragenden zu. Jährlich hat die Wallfahrtsleitung für diesen Weg Gebete und Marienlieder vorbereitet, die gemeinsam gesprochen bzw. gesungen werden. Auszüge aus den Evangelien und andere Texte werden vorgelesen.
Auch in diesem Jahr übernahmen es Personen aus den anwesenden Pilgergruppen Gebete und Texte vor-zutragen. Es trug zu unserem Gemeinschaftsgefühl bei, dass neben Pater Johny auch eine weitere Person aus unseren Reihen mit vorbe-ten durfte. Zum Abschluss dieser Prozession tauchten viele Teilnehmende ihre Hände in das kalte Quellwasser.
An den Wallfahrtstagen wird der sakramentale Segen erteilt. An unserem diesjährigen Pilgertag war die Sakramentsandacht ein prägen-des Erlebnis.
Die freiwilligen Betreuer/innen aus dem Krankenhaus begleiteten die Kranken und Behinderten. Die Feier fand draußen auf der Esplanada statt. Die zahlreichen Teilnehmenden, so auch wir, saßen bei sommerli-chem Wetter unter den dorti-gen Bäumen, die Schutz vor den Sonnenstrahlen boten.
Für die Erst-pilger/innen war es wohl eine neue Erfahrung, dass alle Teilnehmenden gleichzeitig in ihrer jeweiligen Muttersprache beteten und sangen. Bei dieser internationalen Andachtsfeier tru-gen die Priester und Lektorinnen die Gebete, Lesungen, Fürbitten usw. nacheinander in drei Landessprachen vor. Der die Andacht leitende Priester gingen zum Abschluss über die Esplanada und erteilte - mehrfach, so dass jede/r Gesegnete die Monstranz mit der Hostie vor Augen hatte und sich angesprochen fühlte - feierlich den sakramentalen Segen. Alle anwesenden Priester begleiteten hierbei das Allerheiligs-te.
Die Teilnahme an der Andacht, die Bemühungen der Ehrenamtlichen um die Kranken und Behinderten sehend, draußen bei Sonnenschein unter dem schützenden Blätterzelt sitzend, die Feier in den verschie-denen Landessprachen und der Rundgang des Priesters mit der Monstranz segnend, war ein wirklich beeindruckender Abschluss im heili-gen Bezirk.
Viele der hiesigen Pilger/innen ge-nießen es jedes Jahr, dass es in dem doch relativ kleinen über-schaubaren Heiligtum keine Ge-schäfte und Gaststätten gibt. Die Geschäfte, in welchen man Anden-ken kaufen kann und die Restaurants, in welche man einkehrt, liegen alle - sehr gut und schnell fuß-läufig erreichbar - außerhalb des heiligen Bezirks.
Vor der Heimfahrt um 17 Uhr hatten wir noch eine Stunde Zeit. Diese wurde für die Einkehr in ein Restau-rant, einen Einkauf von Andachtsgegenständen, Andenken usw. genutzt.
Die am Pilgertag erworbenen Devo-tionalen wurden durch Pater Johny - bevor sich unser Reisebus in Bewegung setze - gesegnet.
Für alle Teilnehmenden ein sicherlich segensreicher und auf jeden Fall sehr harmonischer und erholsamer Tag.
Hubertine und H. Herbert Bosch