Das Pfarrheim „Thal Josaphat“ in Wachtendonk wird derzeit mit Hochdruck für die Aufnahme von geflüchteten Menschen, vor allem aus der Ukraine, vorbereitet. Derzeit (Stand Anfang März 2023) wird die Heizungsanlage wieder in Betrieb genommen. Duschen werden eingebaut, und die bisherigen Gruppenräume und der ehemalige Saal (Bild) sind schon mit Trennwänden ausgestattet, um darin Bereiche zum Wohnen und Leben zu schaffen.
Nach Aussagen der Stadt Wachtendonk werden dringend Räumlichkeiten für Flüchtlinge gesucht. Mit der Aufnahme der ersten Geflüchteten ist in Kürze zu rechnen.
Das Pfarrheim „Thal Josaphat“ sollte ursprünglich ab dem Jahr 2021 aufwendig saniert werden, um auch in Zukunft für die Treffen und Veranstaltungen der Kirchengemeinde genutzt werden zu können. Dazu lagen bereits detaillierte Pläne vor, die auch schon vom Bistum Münster genehmigt waren. Ein solcher geplanter Umbau wäre freilich ein großer finanzieller Kraftakt für die Kirchengemeinde geworden.
Dann kam die schlechte Nachricht, dass die voraussichtlichen Kosten weit über den bislang gezogenen Rahmen hinausgehen würden. Es wurde schnell deutlich, dass der Umbau in dem geplanten Umfang nicht möglich sein würde. Ein Neustart der Planungen schien unumgänglich, mit ungewissem Ausgang.
Der Krieg gegen die Ukraine brachte eine gänzlich neue Situation. Die Stadt Wachtendonk stand in der Pflicht, Flüchtlinge aufzunehmen und geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Die Anfrage an unsere Kirchengemeinde, ob das Pfarrheim dafür genutzt werden könnte, wurde vom Kirchenvorstand und Pfarreirat einstimmig mit Ja beantwortet. Als Nutzungsdauer wurde fünf Jahre vereinbart.
Nicht nur der Krieg, sondern auch die kirchliche Entwicklung stellen die Kirchengemeinde vor neue Herausforderungen. Die in Planung stehenden „Pastoralen Räume“ haben auch zur Folge, dass sowohl die Personalplanung als auch die Bewirtschaftung der Kirchen und Gebäude auf eine neue Grundlage gestellt werden. So plant die Kirchengemeinde jetzt, das ehemalige Pfarrheim in Wachtendonk zu verkaufen. Doch wichtig ist zuerst, dass das Pfarrheim Menschen zur Verfügung steht, die von Gewalt, Krieg und Hass betroffen sind. Ihnen gilt unsere Solidarität.
Pastor Manfred Stücker.